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AYURVEDA – DAS WISSEN VOM LANGEN LEBEN

Ein typisches Szenario in der heutigen Schulmedizin ist z.B.: Ein Mann mittleren Alters beklagt sich bei seinem Arzt, dass er sich nicht wohl fühlt. Er sei müder als sonst, antriebslos und ein etwas deprimiert. Der Arzt untersucht den Patienten gründlich, kann aber nichts Ungewöhnliches feststellen. Auch das Blutbild des Patienten zeigt nur Normwerte. Der Arzt versichert seinem Patienten, dass es ihm gut geht und ermutigt ihn sich mehr zu bewegen und in sechs Monaten wiederzukommen. Ein Jahr später wird bei dem Patienten Diabetes Typ II diagnostiziert.

Leider ist es eine in der Schulmedizin weit verbreitete Erfahrung, dass Erkrankungen erst dann diagnostiziert werden können, wenn sich der Patient über bestimmte Symptome beschwert oder wenn Labortests einen bestimmten Befund nachweisen. Liegt dieser eindeutige Befund bereits vor, ist es zu spät die Krankheit zu verhindern.

Ayurveda - die alte traditionelle Medizin Indiens - definiert Gesundheit nicht als statisch gegeben, sondern als einen dynamischen Prozess. Jeder Mensch hat, gemäß seiner individuellen Persönlichkeit eine eigene natürliche Balance, die dem Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und spirituellen Wohlbefindens entspricht. Erkrankungen sind ebenso kein statischer Zustand, sondern entstehen häufig langfristig und auf Grund vieler unterschiedlicher Faktoren. Diese Dysbalance - wie Krankheiten in der Ayurveda-Lehre genannt werden – ist ein langsam voranschreiten Prozess. Es kann Wochen, Monate oder manchmal auch mehrere Jahre dauern bis sich das Ungleichgewicht tatsächlich als Erkrankung etabliert.

 

Der große Vorteil des ayurvedischen Ansatzes besteht darin, Ungleichgewichte zu identifizieren, bevor sich diese als tatsächliche Krankheit manifestieren. Dies ermöglicht es dem Ayurveda-Arzt Abhilfemaßnahmen zu ergreifen und die Ungleichgewichte in einem früheren Stadium der Entwicklung umzukehren, wodurch das Auftreten der ausgewachsenen Krankheit in vielen Fällen verhindert werden kann. Der Fokus von Ayurveda liegt auf einer prädiktiven, präventiven und personalisierten Medizin. Der Patienten wird immer direkt in den Heilungsprozess einzubeziehen, er wird motiviert seine Leben zu „entschleunigen“, sein Selbstbewusstsein zu stärken und gute Beziehungen zu anderen Menschen und der Natur zu pflegen.

 

Die Herangehensweise von Ayurveda an eine positive Gesundheit, einschließlich Faktoren wie die Förderung der Gesundheitserziehung und des individuellen Bewusstseins, die Einbeziehung von Spiritualität und Ethik in das Gesundheitssystem verbessern die wahrgenommene und objektive Lebensqualität, fördern das gesundes Altern und helfen dem Patienten das gesundheitliche  Gleichgewicht zu wahren. Ayurveda hat eine universelle Reichweite, ist personenzentriert und folglich interkulturell.