Es ist etwas bedrückend, wenn man auf sich die Seiten des Auswärtigen Amtes verläuft. Im Hinblick auf Sri Lanka besteht immer noch das häßliche Wort "Reisewarnung", gepaart mit "Hochinzidenzgebiet". Das hat eindeutig Klärungsbedarf. Der bundedeutsche Durchnittsbürger fragte sich bereits vor 3 Monaten bei spanischen Auswüchsen von mehr als 300 Inzidenzwert (was auch immer man von der Kennzahl hält, wir haben irgendwie nichts anderes), wieso Spanien "safe" sein soll. Heute (05.10.21) hat sich Sri Lanka auf 30,07 heruntergekämpft, weißt die Hälfte von Deutschland und der Schweiz auf, und ist immer noch Gefahrenträger mit Prädikat.
Sri lanka hat wirtschaftliche Schwierigkeiten. Das ist bekannt. Der Ausverkauf begann vor über 10 Jahren an die VR China, verlagerte sich mittlerweile je nach Regierungspräferenz zeitweise gen Westen und wird so schnell auch nicht zu stoppen sein. Das ist nicht neu und weder die FAZ noch diverse TV-Formate sollten weiterhin Krisenkampagnen betreiben, indem man das Land in die Nähe von Versorgungsschwierigkeiten rückt, die Milchpulver und Benzin betreffen. Es ist schlichtweg nicht wahr. Teuerungen gibt es, aber niemand leidet Hunger, oder steht sich die Füße platt. (Es gibt auch ausreichend Toilettenpapier, und ebenso Benzin. Hier hatten "wir" schon mal Schwierigkeiten, und die Inselbewohner im Norden Europas haben sie bereits heute wieder).
Nachdem nun die Inzidenz und eine drohende Insolvenz zumindest ansatzweise abgehandelt wurde (die Insolvenz betrifft Besucher
übrigens weniger, denn ob die Regierung Sri Lanka`s mit dem Teufel oder der VR China schläft, hat letztendlich keine Besucherkonsequenz)
sollte die Ignoranz zur Sprache kommen. Sri Lanka lebt zu einem großen Teil vom Tourismus, und solange eine Reisewarnung besteht, sind Bundesbürger wie Angela Merkel, Knipperdolling Armin Laschet, Hubert Aiwanger wahrscheinlich sowieso und last but not least, Heiko Maas ebenso verunsichert wie Harry Laube, Markus Söder oder aber Lieschen Müller. All diese eben werden, wie der Rest der bundesdeutschen Bevölkerung, bestenfalls mit Bauchschmerzen nach Sri Lanka fliegen - oder eben gar nicht.
Eigentlich wurde die Maxime ausgegeben, daß überkandidelte Reisewarnungen im Zuge des Gemeinwohls bei einer Inzidenz von unter 100
zu verschwinden haben. Warum ausgerechnet ein Land, daß sich am Riemen reißt, permanent wohltemperierte Lockdowns praktiziert, der
Maskenpflicht vorbildlich auch in PKWS und Mopeds nachkommt, sich permanent von Kopf bis Fuß desinfiziert und dessen Anti-Infekt-Spraydosen
häufiger genutzt werden als bei uns ein Stück Seife, abgestraft wird, ist mehr als rätselhaft.
Ist das nun ignorant, weil weder das RKI noch das auswärtige Amt sich um Updates von Risikolisten kümmert, oder mißtraut man
den Zahlenwerken eines Drittlandes, weil es vielleicht nicht zählen kann oder Daten bewußt beschönigt? Dann allerdings stehen auch
unsere Zahlen auf dem Prüfstand.
Fakt ist: Sri Lanka braucht den Tourismus, und die hiesige Tourismus-Industrie braucht Sri Lanka. Dort wird ein schlüssiges Hygiene- und Schutz-konzept praktiziert. Bei "uns" beginnt die wettertechnisch unattraktivste Jahreszeit, die Wirtewiesn in München ist auch zu Ende gegangen und wenn die Meinungsmache gegen die sozialistische Republik Sri Lanka so weitergeht, kriegen wir alle nasse Füße statt Sonnenbrand.
Indien, Thailand, Malaysia, Indonesien und der Rest von Asien/Südostasien und dem indischen Subkontinent haben bescheidene Zahlen und/oder kaum angewendete Konzepte, um dem Tourismus kurzfristig wieder Aufschwung zu verleihen. Und vor einer der letzten verbleibenden Sonnenregionen in dieser Richtung - Sri Lanka - wird massiv gewarnt. Schönen Dank auch.