Ein ziemlich reißerisch gestalteter Beitrag der FAZ von heute machte die Runde. Demnach ist Sri lanka hoch verschuldet (wissen wir), wird demnächst chinesisches Staatsgebiet (ein Sprachproblem in vielerlei Hinsicht) und Singhalesen stehen überall an, um Benzin, Reis und ähnliche Produkten des täglichen Lebens käuflich zu erwerben. Auch die Preise für Gebrauchtmopeds sollen steigen. Wir waren fleissig und haben telefoniert. Von Ambalantota bis Marawila. Erstaunliches Ergebnis: jeder weiß, dass es dem Heimatland in mancher Hinsicht nicht gut geht, aber Schlangestehen tut niemand, und Gebrauchtmodeps unterliegen den gleichen Preissteigerungen wie alles andere auch.
Etwa 10 % in 5 Jahren. Mehr geht nicht. Weniger auch nicht.
Lahiru Chatturangha, General Manager Lake Escapes Health Care, erläutert das Problem aus singhalesischer Sicht. Klar und übersichtlich. Ohne westliche Brille. Ohne (zuviel) Vaterland-Pathos, aber mit viel Verständnis für die Welt und uns. Und mit keinem Verständnis für westliche Journalie, die sein Heimatland verbal "plattmachen" möchte.
Zumal rein faktisch vieles im FAZ-Artikel nicht der Wahrheit entspricht.
Es ist offensichtlich, daß die ganze Welt eine Phase durchmacht, in der das "Normal-Lebens-Konzept" allmählich vergessen wird. Keiner von uns hätte erwartet, zu Hause zu bleiben, um im Home-Office zu arbeiten, während wir den Film „Fliegende Autos des 21. Jahrhunderts“ sehen.
Heutzutage ist es für jeden sehr einfach, die Wirtschaftsstatistiken eines jeden Landes zu sehen. Man verwendet einfach den Cyberspace. Und es ist auch seltsam, die fantasievollen Erklärungen der Leute zu sehen, die ziemlich weit von der Realität entfernt sind.
Als Sri Lankaner nehmen wir offensichtlich höhere Preise für die wichtigsten Lebensmittel wahr. Das Department of Census and Statistics of Sri Lanka gab auch an, dass der Anstieg der Wechselkurse einer der Gründe für den Preisanstieg wesentlicher Artikel sei. Aber da wir hier sind und mit den Leuten reden, können wir garantieren, daß niemand verhungert. Die Leute stehen nicht Schlange, um ein Kilo Zucker oder eine Dose Kokosöl zu kaufen. Da wir von der Veröffentlichung in der FAZ wussten, riefen wir unsere Freunde und Partner überall an - in Ambalantota, Weligama, Galle, Balapitiya, Kalutara und Colombo und überprüften die Situation.
Alle fragten sich, wie eine deutsche Zeitung diese Aussagen veröffentlichen konnte. Ja, die Preise steigen, aber moderat. Ein gebrauchter Roller kostete vor 5 Jahren 1800 EUR, jetzt sind es 2000. Pech gehabt, aber die nichts wird in diesen Zeiten billiger. Und wir können auch feststellen, daß der Staat bereits Schritte unternommen hat, um lebenswichtige Lebensmittel zu ermäßigten Preisen bereitzustellen.
Ich möchte die Idee einer Person teilen, die ich sehr interessant fand. Im Gespräch mit Herrn Mahesh, Gemüseverkäufer aus Balapitiya, hieß es, die Leute müssten nur genau hinsehen und eine Runde in ihren Gärten drehen, um die Hälfte der zum Mittagessen benötigten Ingridenzien zu finden.
Hier in Sri Lanka sind wir wie eine große Familie. Wir sind stark und gut vernetzt. Es wird niemand Mitmenschen fallen lassen.
Sri Lanka ist ein Land, daß unter 30 Jahren Bürgerkrieg litt. Aber wir steigen auf, wir haben diese Stärke! Vielleicht brauchen wir noch etwas Zeit!
Original Wording:
It is obvious that the whole globe is undergoing a period where the ‚normal-life-concept is gradually forgotten. None of us would have expected to stay at home to do home office, while watching the movie ‚21st century flying cars‘. Nowadays it is very simple for everyone to see economical statistics of any country. You just use the Cyber Space. And it is also weird to see the people’s imaginational explanations which are rather far away from the reality. Being a Sri Lankans, we are obviously experiencing higher prices on the essential food items. The Department of Census and Statistics of Sri Lanka also stated that the increase in foreign exchange rates was one of the reasons for the price rise of essential items. But being here and talking to people we can guarantee people are not starving. People are not staying in queues to buy one kilo of sugar or one can of coconut oil. As being aware of the publication in FAZ we called our people everywhere- in Ambalantota, Weligama, Galle, Balapitiya, Kalutara and Colombo and checked on the situation.
Everyone was wondering how a german newspaper could publish those statements. Yes, prices are rising, but moderate. A used scooter was 1800 EUR 5 years back, and is now 2000. Tough luck, but times are not getting cheaper anyhow. And we can also state that the authorized officers have already taken steps to provide essential food items at concessionary rates.
I would like to share one persons idea which I found very interesting. Talking to Mr. Mahesh, vegetable vendor from Balapitiya, it was said that people just have to observe and go one round in ones gardens, to find half of the items needed for lunch. Here in Sri Lanka we are like a big family. We are strong and well connected. So no one will let other ones fall.Sri Lanka is a Country suffered from 30 years of civil war. But we are rising, we have that strength! May be we need bit more time!
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