Auf Sri Lanka steigt die Inzidenz. In Europa fällt Sie ein bißchen, und nächste Woche ist es wieder umgekehrt. Der allgemeine Tenor ist simpel: Indien liegt neben Sri Lanka, in Indien sieht es bedenklich aus, also ist „es“ wahrscheinlich „rübergeschwappt“. Diese Erklärung ist einfach. Diese Erklärung ist glaubhaft, aber – sie entspricht nicht den Tatsachen. Mitte Februar, nachdem die erste nennenswerte Einreisewelle ausländischer Besucher das Land erreichte, stieg die Inzidenz. Nach ersten Schwierigkeiten fiel Sie wieder. Mitte April, zu Beginn einer weiteren Welle ausländischer Besucher, stieg sie wiederum.
Unmittelbar nach einer drastischen Entwicklung in Indien schloß Sri Lanka die Grenzen für indische Staatsbürger – die Zahlen stiegen weiterhin.
Ein Schelm, wer nun denkt, das Problem sei - trotz zeitlicher Verzögerung in der Feststellung - Indien-basiert.
Der Kern ist: jedes Land, daß sich Besuchern aus infizierten Regionen aussetzt – insbesondere eines starken Andrangs aus Europa – macht sich verletzbar, und Zahlen werden in jedem Fall steigen. Jedes Land, daß auf Tourismus setzt (setzen muss) konfrontiert sich selbst und wissentlich mit diesem Problem.
Aber: Testungen und Sicherheitsbestimmungen sind so strikt wie noch nie auf der Insel. Die Inzidenz steigt kurzfristig - aber die Sterberate stieg noch nie proportional, und daraus kann man fraglos ableiten, daß Corona einen anderen Krankheitsverlauf nimmt. Nicht so drastisch wie bei uns. Nicht so nachhaltig wie bei uns.
Nicht so tödlich wie bei uns.
Was man darüber hinaus wissen sollte: die medizinische Versorgung für Besucher, die in jedem Fall über eine Covid-Versicherung verfügen, ist ggfs. vorbildlich. Ich würde jedenfalls aus Komfortgründen einer privaten Klinik in Colombo den Vorzug vor einem öffentlichen Krankenhaus in - z.Bsp. MÜnchen- geben. Und das spricht nicht gegen München, aber, denn in ein staatliches Krankenhaus in Colombo würde ich mich weniger gern einliefern lassen.
So sieht`s aus.